Writing queerstories

LILA LIEDER

Seit 2015 suche ich in queeren und anderen Archiven und Bibliotheken wie dem Spinnboden Berlin, dem Fonds Chomarat Lyon, den Archives Lesbiennes und dem Archiv Audiovisuel Simon de Beauvoir in Paris, dem Lambda Warschau und dem Archiv des Schwulen Museums Berlin sowie online nach Fragmenten und Spuren queeren Lebens und Liebens. Was ich finde, sind Kontaktanzeigen, Zeitungsartikel, Romane, Polizeiakten, T-Shirts, Fotos und andere Zeugnisse. Seitdem erzähle ich in Lesungen, Artikeln und einem Hörspiel von den Geschichten, die ich finde und von den Figuren, die ich traf. Die Fragen, die mich beschäftigen sind: Wie lässt sich Geschichte erzählen, wenn die Spuren verschwunden, vernichtet oder verwischt sind? Wie können marginalisierte Gruppen vor diesem Hintergrund ihre eigenen Vergangenheiten, Gegenwarten und damit auch Zukünfte erzählen?

 

Ein Kneipenabend in einer schwülen Nacht, der sich zum rauschenden Fest entwickelt. Barbesucherinnen sind Olga Rado, Mette, Eri und andere Romanfiguren. Frauen* sitzen an Tischen zusammen und rauchen, die Autorinnen der Romane bestellen am Tresen Bier, Fräulein Dr.Südekum sitzt in einer Ecke und versucht, nicht aufzufallen. Eine ausgelassene, familiäre Atmosphäre bestimmt den Raum. Kontaktgesuche schwirren durch die Luft. Niemand scheint den Skorpion zu bemerken, der hinter der Bar die Wand hochklettert.. Hier treffen sich, Frauen*, die Frauen* lieben. Bändeln an, Küssen, turteln, sprechen, tanzen und schreiben lesbische Herstory.

Recherche, Drehbuch, Konzept: Irène Mélix
Regie, Sound: Antje Meichsner
Lektorat: Anna Erdmann
Stimmen: Ulla Heinrich, Rosa Klee, Irène Mélix, Antje Meichsner

gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen

Zweiteilige Abbildung: In der linken Bildhälfte ein hochformatiges Buchcover mit der Aufschrift „lila lieder, lavender songs“ und einem Titelbild, dass eine historische Barsituation zeigt. Vor dm Tresen sitzt eine Person im Anzug und mit Zigarette im Mund, die ihre Hand auf die Oberschenkel einer zweiten Person im Kleid und mit halblang gelockten Haaren gelegt hat. In der rechten Bildhälfte sind untereinander zwei Abbildungen des aufgeschlagenen Buches, mit schwarzen Textblöcken in unterschiedlichen Schriftarten auf der oberen sowie einer ausgeschnittenen Darstellung zweier Personen auf dem unteren zu sehen. Das ausgeschnittene Foto auf der untersten Seite zeigt zwei Personen, die sich wie zu einem Kuss zugewandt sind und historische Kleidung tragen, eine in Anzug und Krawatte, die andere in einem Kleid.

Lesungen fanden unter anderem statt in Dresden (2017/2023), Lyon (2019), Prag (2019), Wroclaw (2019) und Berlin (2019/2020).

Querformatige Abbildung einer Person, die auf einem Sessel sitzt, schwarz gekleidet ist und ein Mikrofon in der Hand hält. Sie blickt konzentriert auf den weißen Zettel, den sie auf dem Schoß hat. Sie trägt kurze, braune Haare. Im Hintergrund ist an einer Steinwand eine große Leinwadn im Anschnitt, die zwei Hände ziegt, die einen silbernen Ring halten, das Gesicht dahinter ist verschwommen.

Lesung bei der ALMS Konferenz, Berlin (2019)