Rasur

WHO WOULD PAY TO GO TO WORK?

http://vimeo.com/257290212 

„Liebe Freund:innen, Kolleg:innen, Genoss:innen, liebe Öffentlichkeit. Wie Sie vielleicht wissen, wurde ich eingeladen, dieses Jahr beim Startpoint-Preis 2017 in der Nationalgalerie in Prag auszustellen. Leider erwiesen sich die Arbeitsbedingungen als inakzeptabel. Ich musste den größten Teil meiner Materialkosten selbst bezahlen, obwohl ich mehrmals angekündigt hatte, wie viel das sein würde, und eine mündliche Vereinbarung darüber hatte. Deshalb habe ich mich entschlossen, meine haarige Wand vor dem Ende der Ausstellung zu rasieren. Ich möchte mich bei cindy cat, einer Initiative von Kulturarbeiter:innen der Gewerkschaft FAU, für die Unterstützung bedanken. Irène Mélix“

 

[Das knapp vierminütige Video zeigt, wie sich eine Person einem großen, schwarzen Haarfleck an einer weißen Wand nähert. Sie trägt schwarze Jeans, Mütze und Pullover und hält die flache Reproduktion eines übergroßen Rasierers in der Hand, mit dem sie beginnt, den Haarfleck abzurasieren. Nur ein Teil der Haare lassen sich abrasieren, es bleiben struppige Flecken an der Wand zurück. Die anderen Haare fallen zu Boden. Am Ende des Films klebt die Person ein kleines Schild an die Wand, auf das gezoomt wird. Es trägt den Text: Who would pay to go to work? The fact that artists often don’t get paid for their working hours unfortunately comes as no surprise. The fact that, in this case, I had to pay for 2/3 of my material costs, made me upset. Therefore, I decided to shave my work. Unter dem Text ist in klein der Rasierer abgebildet. Im Abspann des Films ist zu lesen: shaving the wall, Irène Mélix in the National Gallery Prague, 2017]