![Querformatiger, farbiger screenshot lonely-hearts.org. Das geöffnete Browserfenster hat einen schwarzen Hintergrund, auf dem in weißer, gewschungener Schrift oben „lonely hearts steht“, im rehcten oberen Eck in serifenloser Schrift „About“. Mittig zwei beigene Rechtecke mit abgechnittener Ecke, die nebeneinander angeordnet sind. Auf dem linken steht in schwarzer Schrift „Dresden Künstlerin, auf der Suche nach anderen linksradikalen Lesben und queers in Dresden. Am liebsten gleich zusammen eine Kneipe eröffnen, aber auch erstmal an den Späti wäre okay. Meldet euch! Okupid, 2020“, auf der rechten der gleiche Text in Englisch. Daneben eine lila Handzeichnung dreier kleiner Herzen, darunter drei graue Felder mit der Aufschrift „leave a reply“, „Name“ und „comment“. Rechts sind zwei graue Kästen, über denen „Responses“ steht. Das obere zeigt folgenden Text: Svemir [May 19, 2021 at 12:18 am]: Hei, du! Ähz.. ich gebe zu ich mich ehrlich wünschte dass das ein Match wird! Wenn schon, ich komm’ Anfangs Mai nach Dd, und schlage vor dass wir uns ein Fusspils greifen und gehen um Löbtau spazieren, auf der Suche nach ‘nen perfekten Platz für die Kneipe. Bis dann? ? Der untere Kasten zeigt diesen Text: Francy Fabritz [April 28, 2021 at 9:06 am]: Hey sympatische Künstlerin, ich bin sofort dabei – ne Läsbnkneipe hat ooch Berlin bitter nötich! Aber für dich würde ich auch mein Motorrad satteln und zum Späti nach Dresden düsen. Wann und wo?](http://irenemelix.de/wp-content/uploads/2023/07/l-h_org_ANTWORTEN-1.jpg)
https://lonely-hearts.org/ (ongoing seit 2017)
„In ihrer jahrelangen Beschäftigung mit der Konstruktion von lesbischen Identitäten und queerer Geschichtsschreibung hat die Künstlerin Irène Mélix eine Sammlung von über 800 Kontaktanzeigen von Lesben und Queers angelegt, sogenannte „lonely hearts“. Ihr Material findet sie in historischen Zeitschriften, in queeren Archiven und Online-Plattformen. Die Anzeigen stammen aus Australien, Frankreich, Kasachstan, Deutschland, Polen und den USA und schreiben eine ebenso transnationale wie nicht-lineare, epochenübergreifende queere Geschichte. Die kurzen Texte erzählen in komplexer Weise vom Lieben, Leiden und Leben der Schreiber*innen, von ihrer ökonomischen Lage, ihren Sehnsüchten sowie von ihren Diskriminierungserfahrungen. Obwohl anonym und jede einzigartig, sind sie Stellvertreter*innen für Leben und Lieben von Queers und Lesben, die selbst in der queeren Geschichtsschreibung oft vernachlässigt werden.“ (SMU Berlin, 2021)
