Not made of stone, but of ether/Не з каменю, а з ефіру
– historical imprints, multiple languages
Abdrücke von Archivmaterial/Zeichnung/Animation, 23:18mn (2025)
Lviv is a city on rivers, streams and springs. A city on the European watershed. Miasto na europejskim dziale wód. Die Poltwa fließt im Zentrum von Lviv unterirdisch. Der Film „Не з каменю, а з ефіру“ denkt die Stadt Lviv als einen Körper, dessen Hauptschlagader unterirdisch verläuft. Ի Ի՞նչ ռիթմով է բաբախում մի քաղաքի սիրտը? В якому ритмі б’ються серця міст? אין ריטעם קלאַפּן די הערצער פֿון אַ שטאָט? Die Stadt wird zu einem lebendigen Körper, der sich in historischen Rhythmen verändert, atmet, mit vielen unterschiedlichen Stimmen zugleich spricht. Якими мовами говорить історія? Welche Sprachen spricht Geschichte? Auf Grundlage von Fotografien aus dem Center for Urban History Archive sind historische Abdrücke entstanden – Zeichnungen im Abdruckverfahren – die in dem Film als lebendige Fragmente einer multilingualen, multiperspektivischen Geschichte animiert sind. Literarische Referenzen zur Stadt Lviv werden in sieben Sprachen aufgegriffen und in einen dichten Text verwoben, der dafür plädiert, auch das Unsichtbare in historische Wahrnehmungen mit einzubeziehen. Letzlich geht es in dem Film auch um eine größere Frage: Wie kann Geschichte in ihrer Komplexität und Vielstimmigkeit erzählt werden? Was wird gehört, gesehen, imaginiert? Und wie können dabei imperiale Grammatiken, die in den Sprachen selbst und in Historiografien fortwirken, dekonstruiert werden? имерпиальные грамматики, imperial grammars. Die Künstlerin Irène Mélix ist in der Tonspur als Lernende präsent – als Stimme, die sich einigen der im letzten Jahrhundert in Lviv gesprochenen Sprachen annähert und so ein offenes, suchendes Moment in die historische Narration einschreibt. Can you teach me the future tense in Ukranian? ми будемо, ми вдихнемо.
Erstes Screening am 22.09.2025 in der Jam Factory Lviv, 19 Uhr Kyiv Zeit
https://www.instagram.com/p/DOvokk2DMD7/?igsh=OWZtbWJiaWVkNGox
Auf Grundlage von Bildern aus dem Center for Urban History Archiv Lwiw
Reisdenz in Lwiw (Ukraine), Jam Factory (September 2024)
In Kooperation mit der Pochen Bienale Chemnitz, Jam Factory in Lwiw, WRO Art Center in Wroclaw, HELLERAU in Dresden
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Voices: Armenian: Jasmin Yan, English: Angelina Seibert, German/Learning: Irène Mélix, Polish: Dominika Kintzler, Ukranian/Russian: Sasha Kantser, Ukranian: Veronika Smetana, Yiddish: Dr. Annelie Bachmaier
Research/Skript/Recording/Cutting: Irène Mélix
Sound Editing: SONIC MUSIC Tonstudio, Carsten Zeise
Compositing: Balance Film GmbH, Francie Liebschner
Thanks to Lviv Center for Urban History Archive
Thanks for the historical and linguistic support to: Prof. Dr. Armin Eidherr, Dr. Annelie Bachmaier
Special thanks to: Kim Brian Dudek, Benjamin Gruner, Mariia Buria, Bozhena Pelenska, Alexandra Bondarev.
This film was made following an artist residency in Lviv, September 2024.
Thanks to the kind support of the Pochen Biennale Chemnitz.
In cooperation with Pochen Biennale Chemnitz, HELLERAU Europäisches Zentrum der Künste Dresden, Jam Factory Lviv, WRO Media Art Biennale